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Potenzialanalyse Wärmeverbundlösung Breitbrunn

Im Rahmen einer Potenzialanalyse wurden durch das Institut für Energietechnik IfE GmbH verschiedene Möglichkeiten untersucht, eine zentrale Nahwärmeversorgung in der Gemeinde Breitbrunn aufzubauen. Dies geschah in erster Linie vor dem Hintergrund, für die kommunalen Liegenschaften eine klimaneutrale Wärmeversorgung für die Zukunft zu schaffen. Die zentrale Fragestellung lautete dabei, ob es sinnvoll ist, ausgehend von den kommunalen Liegenschaften wie z.B. Gemeindezentrum und Alte Schule sowie ggf. unter Einbeziehung privater Liegenschaften einen Nahwärmeverbund umzusetzen.

Eine erste Fragebogenaktion in einem vorher definierten Gebietsumgriff, die der Interessensabfrage sowie der nötigen Datenerhebung zum Wärmeverbrauch diente, hatte einen geringen Rücklauf zur Folge. Daraufhin wurde nach einer Informationsveranstaltung für die Bürgerinnen und Bürger eine zweite Fragebogenaktion im Bereich des ganzen Ortes durchgeführt. Inklusive der kommunalen Liegenschaften gab es insgesamt 46 Rückmeldungen, von denen 35 Anschlussinteresse an einem Wärmenetz angegeben haben.

Im Wesentlichen wurden drei Netzvarianten untersucht, die theoretisch in Frage kommen:

  • Variante 1: kleiner Zusammenschluss der kommunalen Liegenschaften und weniger privater Liegenschaften im Bereich der Hauptstraße (alleiniger Anschluss des Gemeindezentrums am Lußberger Weg aufgrund der Entfernung nicht sinnvoll)
  • Variante 2: Zusammenschluss der kommunalen Liegenschaften und der dazwischen liegenden Gebäude im Bereich zwischen Siedlungsstraße und Glockenstraße
  • Variante 3: großer Zusammenschluss im Bereich des gesamten Ortes

Nach Auswertung der eingegangenen Rückmeldungen und Untersuchung der verschiedenen Wärmenetzvarianten hat sich herausgestellt, dass die Umsetzung eines Wärmenetzes in größerem Umfang unter den derzeitigen Rahmenbedingungen sowohl aus energetischen als auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht sinnvoll ist. Folgende Gründe können dazu aufgeführt werden:

  • Es sind zu wenige Liegenschaften mit entsprechend großem Wärmeenergieverbrauch vorhanden, die als sogenannte Ankerkunden herangezogen werden können.
  • Durch die große Entfernung der potenziellen Anschlussinteressenten zueinander ergibt sich eine geringe spezifische Wärmebelegungsdichte (je nach Variante zwischen etwa 260 kWh/(m*a) und 350 kWh/(m*a) bis maximal ca. 530 kWh/(m*a) für Variante 1). D.h. für einen relativ geringen Wärmeabsatz müsste eine verhältnismäßig lange Wärmetrasse verlegt werden. Damit gehen auch unverhältnismäßig große Wärmeverluste einher.
  • Eine günstig zu erschließende Abwärmequelle, die für wirtschaftlich interessante Wärmepreise benötigt würde, liegt in Breitbrunn nicht vor.
  • Die weitere Nutzung der Liegenschaften Alte Schule und Altes Gasthaus ist derzeit unklar, womit ein wichtiger Anschlussinteressent nicht sicher eingeplant werden kann.
  • Bei Variante 1 ist kein geeigneter Platz für eine Heizzentrale in unmittelbarer Nähe der Wärmeabnehmer vorhanden. Die Entfernung zu einer möglichen Heizzentrale auf dem Gelände des Bauhofs wäre zu groß.

Die Errichtung eines Wärmenetzes ist durch diese Potenzialanalyse in der Zukunft ausdrücklich nicht ausgeschlossen, wird aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht konkret weiterverfolgt. Kleinere Zusammenschlüsse einiger weniger (privater) Gebäude sind ebenso wenig ausgeschlossen und können bei entsprechendem Interesse und Eigeninitiative unabhängig davon geschaffen werden.

Im nächsten Schritt soll die kommunale Wärmeplanung Möglichkeiten der künftigen Wärmeenergieversorgung in Breitbrunn – zentral sowie dezentral – aufzeigen. Die kommunale Wärmeplanung ist seit dem 01.01.2024 im Wärmeplanungsgesetz verankert und für kleinere Kommunen bis 10.000 Einwohner bis Mitte 2028 durchzuführen. Sie soll nach einer umfassenden Bestands- und Potenzialanalyse Auskunft darüber geben, in welchen Quartieren künftig bevorzugt zentral oder dezentral geheizt werden kann. Bei Bedarf könnte das Thema „Nahwärme“ eventuell im Zusammenhang mit der Wärmeplanung noch einmal aufgegriffen werden.

 

An dieser Stelle gilt der Dank nochmal all denjenigen, die an der Datenerhebung (analog und digital) teilgenommen haben und Informationen zum Anschlussinteresse und zum Wärmenergieverbrauch ihrer Liegenschaften zur Verfügung gestellt haben.

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